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Selbstständig machen: In 12 Schritten zum Unternehmer

Aktualisiert am 12/8/2024

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, selbstständig zu werden? In Deutschland kann grundsätzlich jeder Volljährige ein Gewerbe anmelden. Doch eine erfolgreiche und langfristige Selbstständigkeit erfordert weit mehr als nur die formale Anmeldung. In diesem Leitfaden zeigen wir dir Schritt für Schritt den Weg zum erfolgreichen Geschäft.

 

Das Wichtigste in Kürze

  1. Wichtige Unternehmer-Eigenschaften
    Erfolgreiche Unternehmer zeichnen sich durch Eigenschaften wie Eigeninitiative, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein aus. Diese erleichtern den Einstieg und sichern den langfristigen Erfolg.

  2. Die passende Geschäftsidee finden
    Eine erfolgreiche Geschäftsidee löst ein konkretes Problem, passt zu deinen Stärken und ist langfristig erfüllend. Methoden wie Brainstorming und das „Ikigai“-Prinzip helfen dir dabei, die richtige Idee zu finden.

  3. Marktanalyse erstellen
    Die Marktanalyse gibt dir wertvolle Einblicke in deine Zielgruppe und deine Wettbewerber. Sie zeigt dir, wo Nachfrage und Potenziale liegen und wie du dich von anderen abheben kannst.

  4. Businessplan entwickeln
    Der Businessplan ist das strategische Fundament deines Unternehmens. Er umfasst das Geschäftsmodell, die Zielgruppe, die Strategie und den Finanzplan und überzeugt potenzielle Investoren.

  5. Unternehmen gründen & Finanzierung sichern
    Die Wahl der Rechtsform und eine solide Finanzierungsplanung sind essenziell für den erfolgreichen Start. Beratungsangebote und Förderungen unterstützen dich dabei, die ersten Schritte sicher zu meistern.

  6. Firmennamen finden & Logo erstellen
    Der Firmenname sollte einzigartig und einprägsam sein. Ein professionelles Logo stärkt das Markenimage und sorgt für Wiedererkennung.

  7. Website erstellen
    Eine professionelle Website ist deine digitale Visitenkarte und oft der erste Kontaktpunkt für potenzielle Kunden. Du kannst sie mit einem Baukastensystem, über WordPress oder eine Agentur erstellen.

  8. Marketing starten & Kunden gewinnen
    Marketingstrategien wie Networking, Social Media, PR und Empfehlungen sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und deine ersten Kunden zu gewinnen.

  9. Finanzen & Steuern im Blick behalten
    Eine durchdachte Finanz- und Steuerplanung ist für ein nachhaltiges Geschäft unerlässlich. Dazu gehören ein Kontenmodell, die Zusammenarbeit mit Steuerberater und gegebenenfalls Buchhaltungssoftware.

  10. Versicherungen überprüfen
    Unternehmerische und private Versicherungen wie Haftpflicht, Krankenversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung sind wichtig, um geschäftliche und persönliche Risiken abzusichern.

  11. Betrieb aufnehmen
    Gehe in die Umsetzung und sammle erste praktische Erfahrungen. Vernetze dich mit anderen Unternehmern und optimiere Prozesse, um effizient zu arbeiten.

  12. Wachstum & Skalierung
    Nach der Gründung steht Wachstum im Fokus. Prozessoptimierung, Markenaufbau und das Erschließen neuer Märkte sind entscheidend, um das Unternehmen langfristig zu skalieren.

 

1. Wichtige Unternehmer-Eigenschaften

Es gibt bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten, die für Unternehmer besonders wertvoll sind. Vielleicht hast du dich schon gefragt, welche bei dir schon stark ausgeprägt sind und welche noch optimiert werden müssten. Grundsätzlich kann jeder, der bereit ist, an sich zu arbeiten, Unternehmer werden. Wenn du bereits einige dieser Eigenschaften mitbringst, wird dir der Einstieg jedoch leichter fallen.

  • Eigeninitiative
    Ein Unternehmer sollte in der Lage sein, aus eigenem Antrieb heraus zu handeln.

  • Durchhaltevermögen und emotionale Stabilität
    Die „Jetzt-erst-recht“-Mentalität ist eine der wertvollsten Eigenschaften!

  • Selbstbewusstsein
    Das Bewusstsein für die eigenen Stärken und Schwächen bildet die Grundlage, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.

  • Selbstvertrauen und Glauben an die eigenen Fähigkeiten
    Vertrauen in die eigenen Kompetenzen ist entscheidend, um Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

  • Leidenschaft und innere Motivation
    Anhaltende Motivation muss aus dem Inneren kommen, um langfristig wirksam zu sein.

  • Flexibilität und Kreativität
    Wenn etwas nicht nach Plan läuft, solltest du in der Lage sein, neue Wege zum Ziel zu finden und innovativ zu denken.

  • Verantwortungs- und Risikobereitschaft
    Erfolgreiche Unternehmer sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und kalkulierte Risiken einzugehen.

  • Lernbereitschaft und Kritikfähigkeit
    Unternehmer sind oft offen für Ratschläge und haben häufig Mentoren, die sie auf ihrem Weg begleiten.

  • Lösungsorientiertes Denken
    Probleme zu lösen, statt sich an ihnen aufzuhalten, ist essenziell für unternehmerisches Denken.

 

Zum Erfolg eines Unternehmers gehört oft weit mehr, als man an der Oberfläche sieht.

Faktoren die den Erfolg eines Unternehmers beeinflussen

 

2. Die passende Geschäftsidee finden

Du bist motiviert, dich ins Abenteuer der Selbstständigkeit zu stürzen, aber dir fehlt noch die passende Idee? Nimm dir für diesen Schritt lieber mehr als zu wenig Zeit – denn wenn sich später herausstellt, dass dein Geschäft dich nicht erfüllt, ist es schwierig, wieder von vorne zu beginnen.

 

Grundsätzlich hast du verschiedene Möglichkeiten: Du kannst eine bestehende Idee übernehmen und verbessern, dich einer Idee anschließen (z. B. durch ein Franchise), ein bestehendes Unternehmen kaufen oder eine völlig neue Idee entwickeln. Der Vorteil einer neuen Idee liegt darin, dass du nicht direkt mit etablierten Unternehmen konkurrieren musst.

 

Um das passende Geschäft für dich zu finden, kannst du Methoden wie Brainstorming (spontanes Sammeln von Ideen, zunächst ohne Bewertung, um innovative Ansätze zu entdecken) und Mindmaps (visuelle Darstellung deiner Ideen rund um ein zentrales Thema) nutzen. Auch im Internet findest du viel Inspiration, z. B. mit unserem Artikel: Geschäftsidee finden. Außerdem könntest du einem Unternehmer-Netzwerk wie der LIONS LEAGUE beitreten.

 

Folgende vier Fragen helfen dir bei diesem Prozess:

  • Löst meine Idee ein echtes Problem?

  • Passt die Idee zu meiner Persönlichkeit?

  • Habe ich die passenden Kompetenzen und Fähigkeiten?

  • Wird es für die Lösung, die ich biete, auch eine Zahlungsbereitschaft geben?

In Japan gibt es für diesen Ansatz seit dem 14. Jahrhundert einen Begriff: Ikigai – das bedeutet „Das, wofür es sich zu leben lohnt“. Die Ikigai-Infografik zeigt die vier Bereiche auf, die für ein erfülltes Leben wichtig sind: Dinge, die man liebt, in denen man gut ist, die die Welt braucht und für die man bezahlt werden kann. Das Zusammenspiel dieser Aspekte hilft, den eigenen Lebenssinn zu finden.

Ikigai - Das, wofür es sich zu leben lohnt

 

3. Marktanalyse erstellen

Nachdem du die passende Geschäftsidee gefunden hast, steht nun die Marktanalyse an. Ziel der Marktanalyse ist es, deine Zielgruppe und den Wettbewerb genau zu verstehen. So kannst du ungenutzte Potenziale erkennen und häufige Fehler vermeiden. Dein Angebot wird nur dann langfristig erfolgreich sein, wenn es auf eine echte Nachfrage trifft und sich von der Konkurrenz abhebt.

 

Stelle dir bei der Marktanalyse folgende Fragen:

  • In welcher Branche bewege ich mich?

  • Wer ist meine Zielgruppe, und wie kann ich sie erreichen?

  • Wie groß ist mein Markt (in Euro und Anzahl potenzieller Kunden)?

  • Wie wird sich der Markt entwickeln, und welche Trends gibt es?

  • Wer sind meine Wettbewerber, und wie ist der Markt verteilt?

  • Was ist mein Alleinstellungsmerkmal, und was kann ich besser als die Konkurrenz?

  • Wie komplex ist der Markt, und welche Risiken gibt es?

  • Welche finanziellen Mittel werde ich benötigen?

 

Tipp: Eine der einfachsten Methoden, um deinen Markt und das Potenzial kennenzulernen, ist, mit potenziellen Kunden zu sprechen. Verwende dazu diese vier Fragen:

  1. Welche Herausforderungen habt ihr aktuell?

  2. Wie geht ihr bisher damit um?

  3. Welche Lösung würdet ihr euch wünschen?

  4. Was wärt ihr bereit, für diese Lösung zu zahlen? 

Niemand kennt die Wünsche und Bedürfnisse deiner Kunden so gut wie sie selbst. Nach ein paar Gesprächen wirst du ein gutes Gespür für die Anforderungen und Erwartungen der Zielgruppe bekommen – vielleicht gewinnst du so sogar schon deine ersten Kunden.

 

Die häufigsten Fehler bei der Marktanalyse sind:

  • Der Markt wird zu groß eingeschätzt (du wirst nicht jeden erreichen).

  • Der Wettbewerb wird unterschätzt.

  • Die notwendige Zeit für die Umsetzung wird unterschätzt.

  • Die Daten der Marktanalyse sind veraltet oder ungenau.

 

4. Businessplan entwickeln

Der Businessplan ist der rote Faden für dein Geschäft. Er hilft dir nicht nur, den Überblick zu behalten, sondern unterstützt dich auch dabei, dein Vorhaben bei Banken und Kapitalgebern professionell zu präsentieren. Zudem lenkt er deinen Fokus auf die wesentlichen Elemente.

Denke aber daran, dass Planen allein nicht zum Erfolg führt. Am Ende kommt es auf die Umsetzung an.


Folgende Elemente gehören in den Businessplan:

  • Zusammenfassung: Eine Übersicht des Geschäftsplans auf etwa zwei Seiten, die speziell für Kapitalgeber formuliert ist.

  • Team: Wer sind die Gründer? Welche Qualifikationen haben die einzelnen Mitglieder? Was ist die Motivation des Teams?

  • Geschäftsidee: Welches Problem wird gelöst? Welchen Nutzen haben die Kunden? Wodurch hebst du dich vom Wettbewerb ab? (Nutze hier deine Marktanalyse.)

  • Zielgruppe: Wer sind deine potenziellen Kunden? Welche Eigenschaften und Kaufgewohnheiten haben sie?

  • Markt: Wie groß ist das Marktpotenzial? Wie wird sich der Markt voraussichtlich entwickeln? Welche Herausforderungen gibt es, und wie wird mit ihnen umgegangen?

  • Vision: Was sind die kurz- und mittelfristigen Ziele? Wie lautet die langfristige Vision?

  • Strategie: Welche Schritte werden unternommen, um sich im Markt zu positionieren? Welche Innovationen kommen zum Einsatz?

  • Marketing und Vertrieb: Kunden gewinnen sich nicht von selbst. Über welche Kanäle werden sie erreicht und welches Budget ist dafür vorgesehen?

  • Firmenstruktur: Wie ist die Firma aufgebaut? Welche Rechtsform wird gewählt? Welche Standorte sind geplant?

  • Finanzplan: Eine detaillierte Planung der Investitionen, Liquidität, Umsätze, Gewinnmargen und des Break-even-Punktes.

  • Anhänge: Lebensläufe der Gründer, Statistiken, Produktbeschreibungen, Studien, etc.

     

Ergänzend zum Businessplan ist eine SWOT-Analyse sinnvoll. Dieses Tool untersucht vier zentrale Bereiche: Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken. Dabei helfen interne Faktoren (Stärken und Schwächen), die eigenen Vorteile und Herausforderungen zu erkennen, während externe Faktoren (Chancen und Risiken) auf potenzielle Entwicklungen und Bedrohungen hinweisen. So kannst du mit der SWOT-Analyse noch gezielter den perfekten Businessplan erstellen.

Kontenmodell um Finanzen zu strukturieren

Üben und Feedback einholen:
Nachdem du deinen Businessplan erstellt hast, empfehle ich dir, ihn Menschen in deinem Umfeld zu präsentieren. So kannst du üben und erhältst wertvolles Feedback. Dies hilft, „Betriebsblindheit“ zu vermeiden und dich besser vorzubereiten.

 

5. Unternehmensgründung und Finanzierung

Abhängig von deinem Businessplan entscheidest du nun, in welcher Rechtsform du dein Unternehmen gründest. Hierzu kannst du die kostenlosen Beratungsangebote der IHK oder regionaler Förderstellen nutzen. Achte dabei auch auf erforderliche Lizenzen und Genehmigungen (z. B. Gaststättenerlaubnis). Die folgende Tabelle gibt einen ersten Überblick über die gängigsten Geschäftsformen:

 

Notartermin nötig

Allein oder im Team?

Einbindung Investoren

Haftung

Stammkapital

Steuern

Buchführung

Firmenname

Transparenz

Einzelunternehmen

allein

ungeeignet

unbeschränkt

Einkommensteuer

Gewerbesteuer

Einfach

Doppelt

EÜR

Fantasienamen bei e. K. möglich

kein Registereintrag

GbR

✅ (seit 2014)

im Team

ungeeignet

unbeschränkt

Einkommensteuer

Gewerbesteuer

Einfach

Doppelt

EÜR

Name eines Eigentümers

Eintrag ins Gesellschaftsregister

OHG

im Team

ungeeignet

unbeschränkt

Einkommensteuer

Gewerbesteuer

Bilanz

Doppelt

Name des Eigentümers

Eintrag ins Handelsregister

GmbH

beides (Ein-Personen- GmbH)

gut geeignet

beschränkt

25.000 EUR

Gewerbesteuer

Körperschaftsteuer

Bilanz

Doppelt

Fantasiename möglich

Eintrag ins Handelsregister

UG

beides (Ein-Personen-UG)

gut geeignet

beschränkt

1 EUR

Gewerbesteuer

Körperschaftsteuer

Bilanz

Doppelt

Fantasiename möglich

Eintrag ins Handelsregister

 

Die wichtigsten Anlaufstellen für deine Unternehmensgründung:

  • Gewerbeamt: Gewerbeanmeldung (Kosten ca. 20–60 €; Führungszeugnis und Gewerbezentralregisterauszug je 13 €)

  • Finanzamt: Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, um eine Steuernummer zu beantragen

  • Notariat: Eintragung ins Register und Erstellung der Gründungsurkunde sowie des Gesellschaftsvertrags

  • Industrie- und Handelskammer (IHK): Automatische Mitgliedschaft durch die Gewerbeanmeldung (Interessenvertretung)

  • Berufsgenossenschaft: Gesetzlicher Unfallversicherungsträger

  • Krankenkassen: Anmeldung der Angestellten


Besondere Gründungssituationen

  • Nebenberufliche Selbstständigkeit: Über die Hälfte aller Gründungen erfolgt nebenberuflich, um das Risiko zu minimieren. Nebenberuflich bedeutet, dass die Selbstständigkeit nicht den Arbeitsmittelpunkt (in Bezug auf Zeit und Verdienst) darstellt. Sozialversicherungsbeiträge entfallen in der Regel, aber eine Rücksprache mit der Krankenkasse ist notwendig, da das Einkommen aus der Selbstständigkeit für den Beitrag berücksichtigt wird.

  • Gründung aus der Arbeitslosigkeit: Auch während der Arbeitslosigkeit ist eine Selbstständigkeit möglich, solange sie 15 Stunden pro Woche nicht überschreitet.

  • Gründung während des Studiums: Hier ist ebenfalls die Krankenkasse wichtig, um mögliche Auswirkungen auf den Versicherungsstatus zu klären.

  • Selbstständigkeit ohne Eigenkapital: Viele Unternehmen lassen sich auch ohne oder mit wenig Startkapital gründen, z. B. Online-Geschäfte, Grafikdesign, Vertrieb und Dienstleistungen. Gerne hilft dir die LIONS LEAGUE hier weiter.

    • Fremdkapital: Für die Finanzierung der Unternehmensgründung kannst du ein Darlehen von der Bank oder von Privatpersonen in Betracht ziehen. Dein Businessplan ist hier das zentrale Dokument.

    • Förderungen und Zuschüsse: Es gibt diverse Fördermöglichkeiten wie z. B.:

    • Beteiligungskapital: Du kannst auch Anteile deines Unternehmens abgeben, um Beteiligungskapital zu sammeln und so Investoren für dein Unternehmen zu gewinnen.

 

6. Firmennamen finden & Logo erstellen

Der Name deiner Firma ist dein Aushängeschild: Er erscheint auf deiner Visitenkarte, Homepage, E-Mail-Signatur und Klingelschild. Der Firmenname ist oft eines der ersten Dinge, mit denen deine Kunden in Kontakt kommen. Den perfekten Namen auf Anhieb zu finden, ist jedoch oft nicht leicht. Wir zeigen dir, worauf du achten solltest.

 

Dein Firmenname kann aus verschiedenen Bestandteilen bestehen:

  • Personenname (z. B.: Lindemanns OHG)

  • Sachname (z. B.: Lindemanns Autohandel OHG)

  • Phantasiename (z. B.: Autoträume OHG)

  • Kombination (z. B.: Autoträume Lindemann – Autohandel OHG)

Ein guter Firmenname sollte einzigartig, kurz, leicht auszusprechen und einprägsam sein. Achte auch darauf, dass der Name im Ausland verständlich ist, falls du eine internationale Expansion planst.

 

Tipps zur Namensfindung

  • Identität und Besonderheiten: Frage dich, was dein Unternehmen auszeichnet oder was es einzigartig macht.

  • Wortkombinationen: Überlege dir mögliche Kombinationen (z. B. „Trip-Advisor“).

  • Namensgeneratoren nutzen: Nutze einen der vielen Namensgeneratoren, wie z. B. den von Shopify.

 

Rechtliche Aspekte und Domainprüfung

Nachdem du einen passenden Namen gefunden hast, überprüfe unbedingt, ob der Name markenrechtlich geschützt ist, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Eine erste Recherche kannst du hier durchführen: DPMAregister. Sobald alles geklärt ist, kannst du deine Marke registrieren lassen.

Außerdem solltest du sicherstellen, dass die Internet-Domain mit deinem Firmennamen noch verfügbar ist.

 

Das Firmenlogo

Nun fehlt nur noch ein weiteres wichtiges Element: das Firmenlogo. Wenn du kein Händchen für Design hast, kannst du dir Logos auch unkompliziert erstellen lassen, z. B. über Plattformen wie Fiverr oder Designenlassen.

 

7. Website erstellen

Eine professionelle Homepage ist die Visitenkarte deines Geschäfts. Oft ist das Erste, was potenzielle Kunden tun, deine Firma online zu suchen. Dein Online-Auftritt entscheidet dann über Zu- oder Absage. Mit deiner Website kannst du:

  • Kunden gewinnen

  • Kundenbindung stärken

  • Rund um die Uhr erreichbar sein

  • Neue Mitarbeiter anwerben

  • Kontakte von Interessenten sammeln

 

Möglichkeiten zum Aufbau deiner Website

Für die Erstellung deiner Website hast du vier Optionen. Finde heraus, welche am besten zu dir passt:

  • Baukasten-System

    • Vorteile: Keine Vorkenntnisse nötig, wenig Zeitaufwand, zahlreiche Vorlagen, für Mobilgeräte optimiert, kostengünstig.

    • Nachteile: Nicht vollständig individuell anpassbar, keine Möglichkeit zur Integration zusätzlicher Elemente.

  • WordPress

    • Vorteile: Kostenlos, lizenzfrei, viele Designvorlagen, zahlreiche Plugins, große Community für Unterstützung.

    • Nachteile: Mehr Wissen erforderlich als beim Baukasten-System.

  • Agentur/Freelancer

    • Vorteile: Jahrelange Erfahrung, komplett individuelles Design, Vermeidung von Fehlern, optimales Nutzererlebnis, Unterstützung bei SEO (Suchmaschinenoptimierung), Support.

    • Nachteil: Höhere Kosten.

  • Selbst programmieren

    • Vorteile: Kostenlos, vollständig unabhängig.

    • Nachteile: Vorkenntnisse erforderlich, zeitaufwändig.

     

Schritte zur Umsetzung

Nachdem du eine Methode ausgewählt hast, geht es an die Umsetzung:

  • Domain registrieren: Die Domain sollte leicht zu merken und auszusprechen sein (6 bis 14 Zeichen sind ideal). Die Endungen „.de“ oder „.com“ sind in der Regel zu bevorzugen.

  • Webhost auswählen: Achte auf eine schnelle Ladezeit, Cybersicherheit und hohe Verfügbarkeit (Uptime).

  • SSL-Zertifikat: Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Verbindung und macht deine Seite sicherer. Außerdem schafft es Vertrauen, da es Sicherheitswarnungen des Browsers vermeidet.

  • Design: Eine gute Website ist nutzerfreundlich, schnell und intuitiv zu bedienen.

  • Suchmaschinenoptimierung (SEO): Damit deine Seite bei Google gefunden wird, ist es wichtig, die Bedürfnisse der Nutzer anzusprechen, hochwertige Inhalte bereitzustellen, technische Fehler zu vermeiden und Backlinks aufzubauen (Links von anderen Webseiten, die auf deine Seite verweisen und so das Vertrauen von Google stärken).

  • Rechtliches: Achte auf rechtliche Anforderungen wie Impressum, Datenschutzerklärung, AGB und die Urheberrechte an Inhalten.

  • Veröffentlichen: Teste die Seite vor der Veröffentlichung gründlich, hole dir Feedback ein und prüfe sie auf Rechtschreibung und Grammatik.

 

8. Marketing starten & Kunden gewinnen

Jetzt geht es in die Praxis! Kein Unternehmen verdient Geld, ohne dass Kunden Produkte oder Dienstleistungen kaufen. Marketing und Vertrieb sind daher die Lebensadern deines Unternehmens. Aber wie setzt du sie effektiv ein? Hier sind 12 Möglichkeiten:

  • Netzwerk aufbauen – Dein persönliches Umfeld sind oft die besten Kunden, da sie dir vertrauen.

  • Kundenbindung stärken – Zufriedene Kunden sind deine besten Botschafter und helfen dir, deinen Kundenkreis zu vergrößern.

  • Empfehlungsmarketing – Empfehlungen von bestehenden Kunden haben eine viel höhere Erfolgsquote als Kaltakquise.

  • Werbespots – Schalte gezielte Werbespots im Fernsehen, Kino oder Radio, um deine Zielgruppe zu erreichen.

  • Print-Anzeigen – Platziere Anzeigen in Zeitungen, Magazinen oder auf Plakaten, um Sichtbarkeit in der lokalen oder spezifischen Zielgruppe zu schaffen.

  • Flyer & E-Mail-Marketing – Hier gilt es, sich von der Masse abzuheben. Personalisierte und ansprechende Inhalte wirken besonders effektiv.

  • Öffentlichkeitsarbeit (PR) – Pressemitteilungen, Interviews und Artikel in Fachzeitschriften stärken deine Marke und machen dich in der Branche bekannt.

  • Fachmessen & Events – Nichts ersetzt den persönlichen Kontakt. Nutze Auftritte auf Fachmessen, um direkt mit potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen.

  • Website – Optimiere deine Website für Suchmaschinen (SEO) und nutze gezielte Online-Werbung, um Kunden auf deine Seite zu lenken.

  • Social Media – Hier kannst du über eigenen Content Sichtbarkeit erlangen oder Influencer für gezielte Placements bezahlen, um deine Reichweite zu vergrößern.

  • Kooperationen – Überlege, mit welchen Firmen oder Partnern du kooperieren könntest, um Synergien zu nutzen.

  • Affiliate-Marketing – Arbeite mit Partnern, die deine Produkte verkaufen und eine Provision erhalten. So erreichst du neue Kundenkreise.

 

9. Finanzen & Steuern im Blick behalten

Das Thema Finanzen ist für Unternehmer besonders wichtig. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest:

  • Geschäftskonto eröffnen – Achte darauf, dass die Bank deine Rechtsform unterstützt und überlege, ob du eine Filiale vor Ort benötigst.

  • Steuern im Blick behalten – Der richtige Umgang mit Steuern ist entscheidend. Einige Steuern fallen erst an, wenn du Gewinn erzielst, andere sind ab der Gründung relevant. Es ist daher ratsam, von Anfang an einen Steuerberater hinzuzuziehen, der dich bei der korrekten Steuerplanung unterstützt.

  • Buchhaltung – Für die Buchhaltung kannst du auf die Hilfe eines Steuerberaters oder auf Buchhaltungssoftware zurückgreifen.

  • Kontenmodell verwenden – Um deine Finanzen strukturiert zu verwalten, empfiehlt sich ein Kontenmodell. Damit kannst du klare Beträge für Steuern, Investitionen, Gehalt und persönliche Ausgaben festlegen und behältst stets den Überblick. Das ist die Basis, um langfristig Vermögen aufzubauen.

Das Kontenmodell verteilt das Einkommen auf verschiedene Konten, um finanzielle Stabilität und Wohlstand aufzubauen. Bodo Schäfer, einer der bekanntesten Finanzcoaches Europas, rät, mindestens 20 % des Gehalts für Ersparnisse einzuplanen. Ein weiterer Rat ist, direkt 50 % jeder Gehaltserhöhung zu sparen, bevor man sich an das höhere Einkommen gewöhnt hat.

Kontenmodell um Finanzen zu strukturieren

 

10. Versicherungen überprüfen

Das Unternehmertum bietet viele Chancen, birgt aber auch einige Risiken. Es gibt sowohl unternehmerische- als auch private Risiken, die es abzusichern gilt. Jedoch ist nicht immer jede Versicherung notwendig. Wir haben dir die wichtigsten Versicherungen für Unternehmer zusammengefasst.

 

Betriebliche Absicherung

Versicherung

Details

Vermögensschadenhaftpflichtversicherung

Deckt Schäden ab, die z.B. durch fehlerhafte Beratung entstehen (ohne Personen- und Sachschaden).

Ertrags­ausfall­versicherung

Deckt den finanziellen Verlust, durch die temporäre Unterbrechungen des Betriebs aufgrund von Schäden wie Feuer oder Hochwasser.

Betriebshaftpflichtversicherung

Schützt vor Ansprüchen Dritter wegen Personen- oder Sachschäden, die durch die betrieblichen Tätigkeiten Unternehmens verursacht wurden.

Inhaltsversicherung

Schützt bei Schäden an beweglichen Gegenständen und dem Inventar, die durch Feuer, Wasser, Diebstahl oder Vandalismus entstehen.

Firmenrechtsschutzversicherung

Hilft bei Rechtsstreitigkeiten und übernimmt Kosten für Anwälte, Gerichtsverfahren.

 

Private Absicherung des Unternehmers

Versicherung

Details

Krankenversicherung

In Deutschland gibt es eine Krankenversicherungspflicht. Die Private- oder gesetzliche Krankenversicherung ermöglicht dir im Falle einer Krankheit oder Unfall Hilfe durch Ärzte in Anspruch zu nehmen.

Pflegeversicherung

Auch die Pflegeversicherung ist in Deutschland verpflichtend. Sie bietet dir eine Grundversorgung im Falle einer Pflegebedürftigkeit.

Altersvorsorge

Die meisten Selbstständigen sind nicht verpflichtet, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Daher ist es umso wichtiger, privat für das Alter vorzusorgen.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente nur für den Fall, dass der Versicherungsnehmer überhaupt keiner Tätigkeit mehr nachgehen kann. Umso wichtiger ist es sein Einkommen durch eine BU abzusichern.

Unfallversicherung

Ein Unfall kann schnell dazu führen dass man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Für solche Fälle hilft die Unfallversicherung den Lebensstandard halten zu können.

Da jedes Unternehmen eine individuelle Absicherung benötigt, empfehlen wir dir einen Berater für Versicherungen aufzusuchen.

 

11. Betrieb aufnehmen

Nach so viel Theorie kannst du es bestimmt kaum erwarten, endlich in die Praxis zu starten. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einem guten und einem herausragenden Unternehmer.

 

Habe keine Angst vor Fehlern – genau diese sind wichtig, um zu lernen und dich weiterzuentwickeln. Ganz nach dem Motto: „Just Do It!“ Das Ziel sollte nicht sein, alles perfekt zu machen, denn Perfektion ist kaum erreichbar. Stattdessen sollte dein Fokus darauf liegen, aktiv zu werden und durch Erfahrungen schnell zu lernen.

 

Besonders am Anfang ist es wichtig, dass deine Prozesse skalierbar sind. Dies erreichst du, indem du dich an das KISS-Prinzip hältst: „Keep it short and simple.“

 

Gerade zu Beginn wird nicht immer alles nach Plan laufen. Daher kann es sehr hilfreich sein, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Trete einem Unternehmer-Netzwerk bei oder suche dir einen Mentor – das gibt dir wertvolle Einblicke und Unterstützung in den ersten Schritten.

 

12. Wachstum & Skalierung

Dein Unternehmen ist gut angelaufen, und du konntest bereits erste Erfolge verzeichnen? Dann ist es jetzt an der Zeit, das nächste Level zu erreichen – die Skalierung. Mit diesen Ansätzen kannst du das Wachstum deines Unternehmens gezielt fördern:

  • Am Unternehmen arbeiten, nicht im Unternehmen – Nimm dir regelmäßig Zeit, um das Unternehmen aus der Vogelperspektive zu betrachten. Frage dich, was verbessert werden kann und welche Innovationen deine Firma weiterbringen könnten.

  • Marke und Ruf stärken – Entwickle eine klare Strategie für deine Markenbildung. Überlege, wie du möchtest, dass dein Unternehmen wahrgenommen wird, und welche Schritte du dafür unternehmen musst.

  • Prozesse optimieren und automatisieren – Hinterfrage bestehende Abläufe und suche nach Verbesserungsmöglichkeiten, anstatt auf Gewohnheiten zu bestehen („Das haben wir schon immer so gemacht“).

  • Feedback-Kultur fördern – Schaffe eine Unternehmenskultur, die Fehler als Lernchancen betrachtet. So können alle im Team gemeinsam wachsen und voneinander lernen.

  • Mit Mentoren zusammenarbeiten – Höre niemals auf zu lernen. Der Leitspruch von Philip Rosenthal trifft es genau: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“

  • Neue Märkte erschließen – Wachse in neue Märkte hinein, indem du Synergien nutzt und Cross-Selling-Möglichkeiten ausschöpfst.

All diese Schritte zu kennen ist eine Sache – sie in die Praxis umzusetzen, eine andere. Keine Sorge, wir sind hier, um dich auf deinem Weg zu begleiten. Ich bin Christoph und ich kenne die Herausforderungen, vor denen du stehst. In 14 Jahren Unternehmertum habe ich persönlich erlebt, welche Muster Erfolg und Misserfolg bestimmen...

Christoph Lindemann

Ich bin Christoph und ich kenne die Herausforderungen, vor denen du stehst. In 14 Jahren Unternehmertum habe ich persönlich erlebt, welche Muster Erfolg und Misserfolg bestimmen...

Christoph Lindemann

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